Die Ostholsteiner erfreut eine bunte Gesellschaft, unabhängig von Ethnie, Religion, sexueller Orientierung, Alter, Geschlecht oder Behinderung.
Menschen sind verschieden. Manche verunsichert das - viele empfinden es aber auch als große Bereicherung. Dass das vor allem kein Grund für Diskriminierung oder Hass sein darf, sondern ein Anlass zur Freude, das zeigten Mitarbeiter*innen der Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung von Die Ostholsteiner auf vielfältige und fröhliche Art: Mit einem Flashmob auf dem Eutiner Marktplatz.
Über 200 Menschen mit und ohne Beeinträchtigung bevölkerten am Dienstag, den 28. Mai ab 9:30 Uhr nach und nach den Eutiner Markt mitten in der Stadt. Sie ließen sich auch nicht von der schlechten Wetterprognose abhalten (die kein bisschen eintrat!), denn es war nun mal deutschlandweit „Diversity-Tag“. „Dieser von der renommierten Organisation „Charta der Vielfalt“ ausgerufene Anlass soll auf den Unsinn von Diskriminierung hinweisen, egal ob aufgrund von Ethnie, Religion, sexueller Orientierung, Alter, Geschlecht oder Behinderung“, sagt Bettina Fidus-Hansen, Initiatorin und Bereichsleiterin Bildung und Arbeit bei Die Ostholsteiner. „Der Tag bringt jedes Jahr „Big Player“ wie Audi, McDonalds oder Airbus, aber genauso Städte, Universitäten, Banken, Produktions- und Dienstleistungsunternehmen dazu, Mitarbeiter*innen oder die breite Öffentlichkeit zu entsprechenden thematischen Veranstaltungen einzuladen, denn das Thema ist in Zeiten von Fachkräftemangel gesamtgesellschaftlich und wirtschaftlich relevant. „Da steigen wir engagiert und mit Freude ein: als Einrichtung zur beruflichen Rehabilitation und als Partnerin bei Inklusionsvorhaben erheben wir gemeinsam und vielfältig unsere Stimmen“, so Fidus-Hansen weiter.
Die Teilnahme sollte aber unbedingt auf fröhliche und positive Art geschehen. Die bunten Musiker*innen der gemeinnützigen Eingliederungshilfe-Organisation brachten mit Gitarren- und Bassbegleitung, mehrstimmig gesungen und von Trommeln und Rasseln begleitet das zu diesem Anlass umgetextete Lied „In the Jungle“ vor dem Eutiner Rathaus zum Klingen. Es stammt eigentlich aus dem Jahr 1939 von einem südafrikanischen Musiker, und wurde seither mehrfach und in diversen Umarbeitungen ein Hit, der allerdings den südafrikanischen Urheber lange um seine Rechte betrog. Heute ist es insbesondere aus dem Musical „König der Löwen“ bekannt. Die Ostholsteiner brachten außerdem bunte Fahnen, und Transparente mit, um auf das Thema einer bunten Gesellschaft hinzuweisen. Im Anschluss verteilten sie kleine Saatgut-Tütchen mit einer bunten Vielfalt an Wildblumensamen darin und dem Hinweis auf die Freuden der Vielfalt – an die Anwesenden und in die Geschäfte in der Innenstadt. Dort können sie die Besucher Eutins mit etwas Glück auch in den Folgetagen noch bekommen, und zu Gedanken über das Thema gesellschaftliche Vielfalt anregen.
Die Veranstaltung wurde gefördert aus dem gemeinsamen Projekt „Hand in Hand für Norddeutschland“ von Lebenshilfe und NDR: Deren finanzielle Unterstützung ermöglichte neben dem Kauf vieler Perkussionsinstrumenten auch die Zusammenarbeit mit Ensembleleiterin Nina Berger von der Rockschule Russee für die Proben und die Aufführung. Sie konnte ihre Erfahrungen mit der Leitung eines inklusiven Chores gewinnbringend einsetzen.