Tagesförderstätte neu

Ein heller Verbindungstrakt, mehr Fläche, viele einzelne Sanierungen & Verbesserungen drinnen – das ist das Ergebnis einer Runderneuerung.

 

Die Oldenburger Tagesförderstätte für besonders betreuungsbedürftige Menschen an der Göhler Straße, kurz TAF genannt, wurde für knapp 900.000 Euro „runderneuert“.

 

Die Einrichtung ist unserer gegenüberliegenden Werkstatt für angepasste Arbeit angegliedert. Das ist stimmig, denn auch in der TAF erhalten stark körperlich und geistig beeinträchtigte Menschen die Möglichkeit der Teilhabe am Arbeitsleben. Das wird unter anderem erreicht durch den Aufenthalt und Aufgaben in einem anderen als dem häuslichen Umfeld. Aufgrund ihrer Beeinträchtigungen benötigen sie jedoch auch während dieser Zeit therapeutische und pflegerische Angebote. Das konnte in den vergangenen Jahren nur mit Hilfe von Mietcontainern und auch nur unbefriedigend gelöst werden. Nach Zusage der Mittel durch den Kreis Ostholstein, sorgfältigen Planungen und einer wie so oft nicht einfachen Umbauphase sind nun alle Beteiligten glücklich, deutlich bessere Bedingungen zu haben. „Die Räume sind praktischer in der Nutzung und eine viel bessere, individuelle Unterstützung der Menschen ist möglich,“ sagt Teamkoordinator Daniel Oeverdieck-Boller.

 

Auch wenn man es im Vorbeifahren kaum sieht, ist viel passiert. Die zur Straße gelegene, einstige Hausmeisterwohnung der Freiwilligen Oldenburger Feuerwehr wurde umgebaut und mit der im hinteren Gebäude liegenden bisherigen TAF mit Hilfe eines neu gebauten, gläsernen Verbindungstraktes verbunden. Dabei wurden aber auch zahlreiche Veränderungen, wie Durchbrüche, neue Türen, Wände und Ausbauten vorgenommen. Dass dabei auch Gebäudemängel beseitigt, energetische Sanierungen und notwendige Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden, versteht sich von selbst.

 

Das Ergebnis kann sich sehen lassen und beglückt eine Zielgruppe, die es nicht einfach im Leben hat: Durchgangssituationen und Doppelfunktionen von Räumen wurden beseitigt, neue Räume entstanden. Jetzt können Logo- oder Ergotherapie wirksamer ohne Ablenkung in gesonderten Räumen durchgeführt werden. Ein neues Pflegebad mit Liege, Licht- und Geräuscheffekten kam dazu, der Bewegungsbereich wurde verbessert. Aber auch die Verlegung und Vergrößerung des Küchen- und des Arbeitsbereiches kommen einer stressfreieren Atmosphäre zugute.

 

Das Schmuckstück ist der überarbeitete Snoezelenraum: Mit diesem aus dem niederländischen kommenden und inzwischen weit verbreiteten Raumkonzept können alle Sinne angesprochen werden: Ein Lichtrad projiziert Dschungel- oder Sternenbilder, Mondauf- oder Sonnenuntergänge an die Wände; Strahler, Spiegelflächen, ein Lichtvorhang und eine Wassersäule lassen Farbeffekte durch den Raum wandern oder tauchen ihn in ein Farbbad ein. Dazu können passende Naturgeräusche, Musik, Vibrationen oder Rhythmen eingespielt oder auf das Wasserbett oder eine Kuppel zum Drauflegen übertragen werden. Daniel Oeverdieck-Boller sagt dazu: „Auch hier ist jetzt eine individuell angepasste Therapie für die Menschen einstellbar. Der eine braucht Beruhigung mit Naturimpulsen, die andere lebt auf mit Discomusik, Blinklichtern und Bassvibration an den Füßen...

 

Und wenn dann zum Frühjahr hin Restarbeiten beendet und die Außenanlagen gestaltet sind, will das Team der TAF auch wieder im näheren örtlichen Umfeld kleine Aufgaben wie Papierentsorgung oder kleinere Botengänge bei Geschäften oder Dienstleistern im näheren räumlichen Umfeld übernehmen, außerdem wird die Müllsammelgruppe wieder aktiv durch Oldenburg ziehen.